Uneinigkeit zwischen dem Bischof von Meißen und Herrn von Krahe auf Großharthau war die Ursache, daß 36 Jahre die Pfarrstelle in Großharthau (von 1523 bis 1559) unbesetzt blieb.
Aber auch schon vor dieser Zeit hat die Gutsherrschaft einen großen Einfluß auf die Entwicklung Großharthaus ausgeübt ja, es wird sogar in einer alten Handschrift des Richters Johann Andreas TEICH berichtet:
„Was das Rittergut Harthau betrifft: So hat anfangs von uralten Zeiten mehr nicht, als nur ordentlicherweise das Wohnungsrevier und daraufstehendes Herrenhaus, Scheune, Pferde-, Rindvieh- und Schafställe und eine enge Befriedigung um den Hof, eine Wiese zwischen dem Hofe, über welche die Wäsentz fließet … gehöret“.
Noch ehe das waldhufenförmig gegliederte Dorf von deutschen Siedlern im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut wurde, hat mit großer Wahrscheinlichkeit schon dieses Wasserschloß an dem uralten Handelsweg, der sich längs der Wesenitz hinzog (PRASSER) als Befestigungsanlage bestanden.Deshalb ist auch versucht worden, den Namen Harthau vom altsorbischen „Hart“ (Schloß) abzuleiten. Nicht unbedingt widerlegbar ist die Ableitung des Ortsnamens vom germanischen „Harth“ (= Ort im Wald). Ob in diesem alten Wasserschloß einstmals deutsche oder sorbische Ritter gewohnt haben, können wir heute mit Sicherheit nicht mehr sagen.